Auf Lateinisch würde es Vallis surda heißen, was „taube Bucht“ bedeutet. Mit diesen Worten wird die Bucht beschrieben, in der Nečujam seine Häuser, Straßen, Kirchen und Plätze ausbreitet. Es ist ein kleines Dorf auf der Insel Šolta, 9 Seemeilen von Split entfernt. Die malerische Bucht scheint alle Geräusche zu dämpfen, aber die des Meeres und des Windes, die in den Schirmen der Kiefern gefangen sind, über winzigen Buchten, die sich an der Nordküste von Šolta entlangziehen. Der Bau privater Ferienhäuser mit modernen Ferienwohnungen, die oft vermietet werden, hat die beeindruckende Bucht zu einem begehrten Reiseziel gemacht.
Mit einer Bevölkerung von 80 Menschen ist Nečujam die jüngste Siedlung auf der Insel. Die Bucht selbst war zur Zeit des römischen Kaisers Diokletian ein Fischzuchtgebiet. Die Überreste der Steinmauern, die das Zuchtgebiet umschlossen, sind noch vorhanden, ebenso wie die Überreste eines römischen Palastes und einer Nekropole in den Buchten Piškera und Supetar. In der letzteren befinden sich auch die Überreste einer gotischen Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Eine Kuriosität von Nečujam ist, dass es ein Ort ist, an dem einige große kroatische literarische Meisterwerke geschrieben wurden; Marko Marulić und Petar Hektorović, Schriftsteller aus dem 15. und 16. Jahrhundert, suchten in der angenehmen Umgebung der Buchten von Nečujam nach Inspiration. Das Haus, in dem sie lebten und schufen, steht noch immer.
Heute verfügt Nečujam über die gesamte Infrastruktur, die für einen perfekten Urlaub erforderlich ist: Restaurants, Bars, Post, Wechselstube, Sportplätze und eine Disco-Bar. Der Strand von Nečujam ist der größte der Insel und wird gut gepflegt. Während Nečujam zu Zeiten von Marulić nur sieben Paddelstunden entfernt lag, ist es heute mit einem Schnellboot von Split aus in etwa 15 Minuten zu erreichen.
