Lun ist eine Siedlung auf der Insel Pag. Sie befindet sich an ihrem nördlichsten Ende; ein Kap, das wie ein Zeigefinger in die bläuliche Adria ragt. Historische Aufzeichnungen über Lun reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als der erste ständige Bewohner sich auf dem Kap niederließ und als Hirte, Geselle und Bediensteter arbeitete. Seit dieser Zeit steigt die Zahl der Einwohner, und heute leben in Lun über 300 Menschen. Es gibt einige Funde, die darauf hinweisen, dass die Gegend Schauplatz älterer historischer Ereignisse war, wie z. B. der illyrischen und römischen Kultur. Aber heute verlassen die Menschen diesen schönen Kap und seine Umgebung; sie meiden die feindlichen Winter, die von heftigen Bora-Winden geprägt sind, und kehren im Frühling und Sommer nach Lun zurück, um nach harter Arbeit Frieden und reine Schönheit zwischen den Steinen und den fröhlichen Wellen des Meeres zu finden.
So sind die Weiden von Lun verlassen, obwohl eine kleine Anzahl von Menschen immer noch versucht, die Tradition am Leben zu erhalten. Die Schafe von Lun sind immer noch eine Quelle des berühmten Pager Käses, der auf traditionelle Weise hergestellt wird. An den Hängen rund um malerische und zahme Buchten werden Weinberge und Olivenhaine angelegt. Touristen besuchen diesen Ort, um sich in einer Umgebung wiederzufinden, in der die Zeit langsamer zu vergehen scheint oder für einige Zeit stehen geblieben ist. Nur moderne Apartments und Zimmer, die in Privathäusern vermietet werden, erinnern an ein anderes Leben außerhalb dieses Ortes mit mythischer Atmosphäre. Das gastronomische Angebot versetzt Sie um Jahrhunderte zurück, und Ihre Sinne werden von Geschmacksrichtungen betört, die es vergessen hat, da sie nie existiert haben.
Das Kap Lun verbirgt einen wahren Schatz zwischen seinen Felsen, denn es ist einer der wenigen Orte auf der Erde, an denen wilde Olivenbäume wachsen. Es ist ein Ort wie ein biblischer Garten. Selbst die Wissenschaftler waren überrascht, als sie nach einer langen Probenahme feststellten, dass es unter diesen Olivenbäumen einige Bäume gibt, die älter als tausend Jahre sind! Der Ort wurde 1963 zum botanischen Schutzgebiet erklärt. Er überrascht nicht nur durch sein Alter, sondern auch durch seine Schönheit und die Rhapsodie aus Sonne, Grillen und Wind, die sich zwischen den Ästen der uralten Olivenbäume verflechten.
